Trauerrede mal anders – oder: Wie die Idee zu “Auf das Leben” entstand

29. Juni 2021

Viele von Euch waren bereits auf Beerdigungen. Viele von Euch scheuen sich auch vor dieser Erfahrung. Das ist ja auch ganz natürlich. Denn Abschied nehmen bedeutet Trauer. Und Trauer ist ein Gefühl, das viele von uns meiden. Klar, aus nachvollziehbaren Gründen. Ich selbst bin Hochzeitsredner und beschäftige mich seit Jahren berufsbedingt mit den schönen Dingen im Leben: Hochzeiten eben. Machen Spaß. Es gibt Glückstränen. Wahrhaftige Emotionen. Und, so sagen sie, eine Hochzeit ist der “schönste Tag im Leben zweier Menschen”. Soweit so gut. In meiner Arbeit als Hochzeitsredner möchte ich zudem nicht bloß zwei glückliche Menschen noch glücklicher machen. Nein, mir liegt die gesamte Hochzeitsgesellschaft am Herzen. Ich möchte unterhalten und ich möchte Erinnerungen für die Ewigkeit schaffen. Mit meinen Worten und durch meine Arbeit mit dem Brautpaar.

Als vor knapp vier Jahren mein Schulfreund Pascal verstarb, wurde ich gefragt, ob ich die Trauerrede halten könnte. “Wir wünschen uns eine Trauerrede mal anders”, sagten sie. Und das wünschte ich mir auch. Für Pascal.

Eine Trauerrede muss nicht gleichzeitig Trauer verbreiten

Trauerrede gleich traurig? Muss nicht sein. Denn Wir alle sind am Tag der Beerdigung ohnehin schon traurig genug. Wir brauchen also keinen Redner, der nur Verse aus irgendwelchen schlauen Büchern vorliest, mit denen ja doch niemand etwas anfangen kann. Wir wünschen uns, dass die letzten Worte die sind, die den Verstorbenen am besten beschreiben. Individuell und persönlich. Erinnerungen zum Leben erwecken und damit ein lebendiges Bild zeichnen. Wir möchten uns alle an den Verstorbenen zurückerinnern. Denn nur durch unsere Erinnerungen stellen wir sicher, dass er (oder sie) weiterlebt. Und nur aus unseren Erinnerungen schöpfen wir Kraft und Mut für die Zukunft.

Die letzten Worte sind so wichtig

Wir wünschen uns also für diesen Moment des Abschieds einen Redner, der auch diesem traurigen Moment etwas positives verleihen kann. Ein Redner, der empathisch mit dem Lebensweg des Verstorbenen und den Trauernden umgeht. Ein Redner, der uns Kraft gibt. All das und vieles mehr zeichnet einen guten Trauerredner aus. Die Trauerrede mal anders zu gestalten war also für mich damals der Startpunkt für eine neue Idee.

Trauerrede mal anders: Auf das Leben

Schnell wurde dann also die Idee geboren, die positive Stimmung, die ich von Hochzeiten kenne, auch auf traurige Ereignisse zu übertragen. Denn in beiden Bereichen geht es darum, Menschen einen schönen Tag zu bereiten. Ein Tag, der gefüllt ist mit Erinnerungen und Emotionen. Dass die Emotionen nicht nur von Traurigkeit bestimmt sind sondern auch Platz haben für Optimismus und Lebensfreude, liegt also in der Verantwortung eines Trauerredners oder einer Trauerrednerin. Und so hat dieses eindrückliche Erlebnis von vor 4 Jahren dazu geführt, dass ich nun, ein paar Erfahrungen später, Auf das Leben gegründet habe.

Gemeinsam mit Verena und unserem tollen Team soll der Fokus unserer Arbeit auf lebensbejahenden Erinnerungen liegen. Wenn also die Trauerrede mal anders sein soll als die man von früher kannte. Und auch anders als die, von denen man enttäuscht war, dann ist es Zeit für einen Trauerredner von Auf das Leben.

Danke Pascal.